Über das Verschwinden der Hundeangst oder die Wirkung von Emotionscoaching
Viele haben mich nach meinem letzten Blogartikel (23.06.2022 Ein Lächeln für den Hund – eine ganz private Erfolgsgeschichte über Emotionscoaching) gefragt, was ich denn nun eigentlich mit meiner Tochter angestellt habe, dass diese massive Angst verschwunden ist.
War es vielleicht ein besonderer Mama-Zauber?
In diesem Artikel möchte ich euch erklären was es mit der Wirkung von Emotionscoaching auf sich hat. Verdeutlicht an diesem ganz besonderen Fall: Der massiven Angst meiner 5-Jährigen vor Hunden, die inzwischen der Vergangenheit angehört!
Was sollte ihr vorher wissen?
Wichtig zu wissen ist, dass Angst eine Emotion ist, die die Bedrohung des körperlichen oder psychischen Wohlbefindens darstellt. Bei meiner Tochter hatte sich diese Angst im Laufe von ca. 3 Jahren massiv gesteigert. Angst löst in unserem Körper ein Bedürfnis nach Sicherheit aus. Ganz unbewusst laufen wir also weg oder versuchen irgendwie der drohenden Gefahr zu entfliehen. Im Schlimmsten Fall erstarren wir und sind nicht mehr handlungsfähig.
Meine Tochter „rettete sich“ vor dem Hund auf einen gedeckten Tisch und fing an zu schreien.
Diese Reaktion war aus objektiver Sicht so übertrieben (es handelt sich bei dem Hund nämlich nicht um einen bellenden Bullterrier, sondern um einen süßen Hundewelpen), dass an diesem Beispiel sehr gut deutlich wird, dass die Angst erlernt ist. Meine Tochter wurde mit 2 Jahren von einem Hundewelpen angesprungen und über das Gesicht geleckt. Bei jeder Begegnung mit einem Hund wurde diese Erfahrung anschließend intensiviert. Irgendwann hatte sie vor allen Hunden Angst. Egal ob mit Leine oder ohne, ob groß – klein, hell oder dunkel.
So viel zum Hintergrund. Doch was habe ich nun mit ihr gemacht?
Ich habe sie ganz offiziell gefragt, ob sie bereit wäre mit mir zusammen etwas gegen die Angst zu unternehmen. Sie willigte ein und so durfte sie in mein Büro mitkommen, während der Rest der Familie außer Haus war.
Als erstes habe ich ihr ein Gefühl von Sicherheit vermittelt. Ich habe sie ganz bewusst spüren lassen wie sich das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit anfühlt. Dieses Gefühl ist ja genau das, was sie in der Angstsituation nicht spürt.
Was sich hier so banal anhört ist einer der wichtigsten Wirkfaktoren im Coaching.
„Der Erfolg eines Emotionscoachings wie auch einer Psychotherapie hängt laut der aktuellen wissenschaftlichen Forschung vor allem davon ab, wie gut es dem Coach gelingt, die vom Coachee mitgebrachten Ressourcen für die Coachingsziele zu aktivieren“ (Grawe & Grawe-Gerber, 1999). Sie spürte also Sicherheit in ihrem Körper.
In einem zweiten Schritt habe ich sie angeleitet ihre Angst vor Hunden zu spüren. Um das Gefühl zu verstärken stand sie dabei auf einem Balance-Board. Zu meiner eigene Überraschung konnte sie sich wirklich gut darauf einlassen und mir detailgetreu erklären, was in ihrem Körper an Veränderungen passiert, wenn sie an die letzte Begegnung mit dem Hund denkt.
Im nun folgenden Schritt geht es um die Kunst der Veränderung. Durch die parallele Fokussierung auf zwei Reize, schaffte es meine Tochter wie von selbst ihre übersteuerten Emotionen zu regulieren. Meine Tochter fokussierte einerseits auf einen Punkt im Raum, bei dem sie die größte Angst vor Hunden spürte und schaute gleichzeitig darauf was innerlich passierte. Durch die Verknüpfung von zwei verschiedenen Gehirnarealen (Emotionszentrum und Steuerungszentrum) konnte die Angst gelöst, also quasi verarbeitet werden.
Im Anschluss daran machten wir noch einen Mini-Test und sie ging wie gewohnt spielen.
Und die Moral dieser Geschichte? Unser Gehirn ist absolut faszinierend und die Wirkung von Coaching (auch auf Kinder) begeistert mich sehr.
Wenn du mehr dazu wissen möchtest oder Interesse daran hast so einen Prozess mal selbst auszuprobieren, dann melde dich gerne bei mir!