Leichtigkeit einer Pusteblume

Ein Lächeln für den Hund

eine ganz private Erfolgsgeschichte über Emotionscoaching bei Angst

Kannst du dich an eine Situation erinnern, an der du Schmerzen hattest? Und vielleicht sogar an eine, bei der (d)ein Kind Schmerzen hatte? Das ist schwer erträglich, oder?

Für mich persönlich ist die massive Angst meiner Tochter F. (5 Jahre alt) vor Hunden so ein Schmerz. 

Ihren Ursprung fand die Angst wohl darin, dass sie als Kleinkind mehrmals von jungen Hunden angesprungen und im Gesicht abgeleckt wurde. Dies passierte mal auf der Strasse, mal bei Bekannten und war auf Grund der Schnelligkeit überhaupt nicht zu verhindern. 

Gleichzeitig bekam sie von den Besitzern immer wieder zu hören: „der macht dir nichts, der will nur spielen…!“ Im Laufe weniger Jahre hat sich aus diesen Erfahrungen eine tiefe Angst entwickelt.F. zuckt zusammen, wenn sie einen Hund in der Ferne sieht. Sie erstarrt und schreit, wenn sie an einem Zaun vorbei muss, hinter dem ein Hund bellt (egal welcher Rasse und Größe). Aber vor allem reagiert sie panisch, wenn ein Hund in ihrem Umfeld ist, in dem sie eigentlich spielen möchte. 

 

So ergab sich kürzlich auf einem Kindergeburtstag in einem geschlossenen Hinterhof die Situation, dass F. mit ihren Freunden auf dem Boden spielen wollte und auf einmal Tante L. mit ihrem jungen Hund in den Hof kam. Dieser war gewohnt sich frei und ohne Leine zu bewegen, da er quasi Teil der Familie ist. Als Aussenstehende könnte man auch sagen, der kleine süße Kerl tut ja keinem was. 

Für F. hingegen war diese Situation unerträglich. Sie rettete sich laut schreiend auf den schön dekorierten Biertisch (nicht nur auf die Bank – nein gleich auf den Tisch). Anschließend vergrub sie sich weinend und zitternd auf meinem Schoß und zog die Beine eng an.

Für mich als Mama unerträglich, so dass wir kurz davor waren die Party zu verlassen. Die Hundebesitzerin leinte den kleinen Hund dann aber an und so entspannte sich die Situation für F. wieder.

 

Trotzdem war für mich eine Grenze erreicht. Mein Entschluss F. so schnell wie möglich von dieser Angst zu befreien war getroffen. Sie sollte keinen Tag länger so leiden! Stattdessen soll sie einen gesunden, respektvollen Umgang mit Hunden erlernen. 

 

Schon einen Tag später stellte ich sie auf mein Balanceboard und führte mit ihr diverse Übungen durch. Sie war neugierig und erstaunlich kooperativ. Auf meine Frage was möglich wäre, wenn sie keine Angst mehr hätte sagte sie: „ich könnte mehr lachen!“ Ich war verblüfft von dieser Antwort meiner 5-Jährigen, aber fühlte mich bestärkt in dem was ich da tat.

Die ganze Intervention dauerte kindgerecht keine 15 Minuten.

Im Anschluss ging sie Spielen und ich haderte noch etwas damit, ob diese kurze Session wohl einen Effekt haben würde?

 

Einen Tag später unternahmen wir eine kleine Fahrradtour durch den Wald. F. fuhr auf ihrem eigenen Rad mit. Als wir an einem freilaufenden größeren Hund vorbei fahren mussten, begann sofort meine innere Alarmglocke zu läuten: wie kann ich sie schützen? Wo könnte der Hund entlang laufen? Ich entschied mich jedoch dazu, nichts zu unternehmen und wies F. stattdessen ruhig darauf hin, dass wir gleich an einem Hund vorbei fahren müssten. 

                                       F. rief mir vergnügt zu: „Mir doch egal!“ Und schenkte dem Hund ein Lächeln. 

Noch vor einer Woche wäre sie vom Rad gesprungen und hätte laut geschrien.

 

Spürst du das? Aus diesem kleinen Satz „Mir doch egal“ entspringt so viel Erleichterung. So viel Veränderung!

Und ganz egal, ob F. ihre Angst durch das Coaching nun komplett oder nur teilweise besiegt hat. Es war ein Anfang. Ein Anfang in ein Leben ohne unnötige Angst!Und ich bin einfach nur froh und dankbar! 

 

Wenn du dich nun fragst, was ich da eigentlich mit ihr gemacht habe und welche Theorie meiner Interventionen zu Grunde liegen, dann sei gespannt auf den nächsten Blogartikel. 

Alles Liebe 

Deine Kirsten