„Der Mindset Schlüssel: Wie deine Denkweise dein Führungspotential transformieren kann“

Dein Mindset beschreibt die grundlegende mentale Einstellung, mit der du das Leben angehst. Diese Denkweise beeinflusst, wie du Situationen interpretierst, Herausforderungen bewältigst und Entscheidungen triffst. Besonders als Führungskraft ist dein Mindset entscheidend für den Erfolg und die Kultur deines Unternehmens.

Stell dir vor, du befindest dich in einer stressigen Situation, in der du schnell reagieren musst. Vielleicht hattest du heute schon solche Momente. Wie haben deine Entscheidungen deine Stimmung beeinflusst?

Lass mich dir ein persönliches Beispiel geben:

Ende Juni überprüfte ich die Halbjahresbilanz meines Unternehmens und stellte fest, dass für 2025 noch keine einzige Buchung eines Neukunden vorliegt. Sofort begann sich eine unangenehme Gedankenspirale zu drehen: „Sollten nicht schon neue Kunden da sein? Muss ich mehr Werbung machen? Was, wenn ich nicht genügend Kunden akquirieren kann?“

Diese Situation zeigt deutlich, wie unser Mindset unsere Reaktionen und Gefühle steuert. Doch anstatt mich von der Angst lähmen zu lassen, entschied ich mich bewusst, diese Gedankenspirale zu durchbrechen. Ich holte mir einen Kaffee, atmete tief durch und fokussierte mich auf die positiven Aspekte meines Geschäfts: Ich habe tolle Kunden und Projekte, werde häufig weiterempfohlen und habe noch viel Zeit bis 2025.

Indem ich mein Mindset aktiv in eine positive Richtung lenkte, konnte ich meine Produktivität steigern und fokussiert arbeiten. Wenige Tage später zeigten zwei Neukunden Interesse an Seminaren in 2025, und ein Bestandskunde buchte eine Weiterbildung für 2026.

Dieses Erlebnis verdeutlicht die transformative Kraft des Mindsets und wie es deine Führungsfähigkeiten beeinflussen kann. Im Folgenden werde ich dir aufzeigen, welche Faktoren dein Mindset beeinflussen und wie du gezielt an der Entwicklung eines dynamischen Mindsets arbeiten kannst.

Einflussfaktoren auf das Mindset

Das Mindset eines Menschen wird von einer Vielzahl von Faktoren beeinflusst. Diese können persönlicher, sozialer, kultureller und erfahrungsbasierter Natur sein. Hier sind die wichtigsten Einflussfaktoren:

  1. Erziehung und frühkindliche Erfahrungen
    • Eltern und Bezugspersonen: Die Überzeugungen und Einstellungen, die Eltern und andere Bezugspersonen vermitteln, haben einen großen Einfluss auf die Entwicklung des Mindsets.
    • Frühkindliche Erlebnisse: Positive und negative Erfahrungen in der Kindheit können prägend sein und die Art und Weise beeinflussen, wie jemand Herausforderungen und Misserfolge betrachtet.
  1. Bildung und Ausbildung
    • Schule und Lehrer: Lehrmethoden, Feedback und Unterstützung durch Lehrer können ein dynamisches oder statisches Mindset fördern.
    • Lernerfahrungen: Erfolgserlebnisse und Misserfolge während der Ausbildung beeinflussen die Einstellung zur eigenen Lernfähigkeit und Intelligenz.
  1. Soziales Umfeld
    • Freunde und Kollegen: Das Verhalten und die Einstellungen des sozialen Umfelds können das eigene Mindset stark beeinflussen.
    • Netzwerke und Gemeinschaften: Gruppen, in denen man sich bewegt, wie Sportteams, Arbeitsgruppen oder soziale Netzwerke, können durch ihre Kultur und Werte das Mindset prägen.
  1. Kultur und Gesellschaft
    • Gesellschaftliche Werte und Normen: Kulturelle Überzeugungen über Erfolg, Misserfolg und persönliche Entwicklung spielen eine große Rolle.
    • Medien und Vorbilder: Medienberichte und öffentliche Persönlichkeiten, die bestimmte Werte und Überzeugungen repräsentieren, können das Mindset beeinflussen.
  1. Persönliche Erfahrungen und Erlebnisse
    • Berufliche Erfahrungen: Erfolgserlebnisse und Misserfolge im Berufsleben beeinflussen, wie jemand zukünftige Herausforderungen angeht.
    • Lebensverändernde Ereignisse: Ereignisse wie Krankheit, Verlust oder bedeutende persönliche Veränderungen können die Denkweise und Einstellungen tiefgreifend verändern.
  1. Persönliche Überzeugungen und Einstellungen
    • Selbstbild und Selbstvertrauen: Wie jemand sich selbst und seine Fähigkeiten sieht, hat einen großen Einfluss auf das Mindset.
    • Ziele und Ambitionen: Persönliche Ziele und die Bereitschaft, Anstrengungen zu unternehmen, um diese zu erreichen, beeinflussen das Mindset.
  1. Mentale und emotionale Gesundheit
    • Psychische Verfassung: Stress, Angst und Depressionen können die Art und Weise, wie jemand Herausforderungen und Misserfolge sieht, stark beeinflussen.
    • Emotionale Resilienz: Die Fähigkeit, sich von Rückschlägen zu erholen, spielt eine Rolle in der Entwicklung eines dynamischen Mindsets.
  1. Weiterbildung und persönliche Entwicklung
    • Selbstreflexion: Die Fähigkeit und Bereitschaft, über eigene Erfahrungen nachzudenken und daraus zu lernen.
    • Lebenslanges Lernen: Teilnahme an Kursen, Workshops und anderen Weiterbildungsmaßnahmen kann helfen, ein dynamisches Mindset zu entwickeln.
  1. Biologische und genetische Faktoren
    • Veranlagung: Einige Studien deuten darauf hin, dass genetische Faktoren die Neigung zu bestimmten Denkweisen beeinflussen können.
    • Neurobiologie: Die Funktionsweise des Gehirns, einschließlich der Art und Weise, wie Belohnung und Motivation verarbeitet werden, kann das Mindset beeinflussen.
  1. Externe Einflüsse und Umgebungsfaktoren
  • Arbeitsumfeld: Ein unterstützendes oder stressiges Arbeitsumfeld kann das Mindset stark prägen.
  • Gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedingungen: Lebensbedingungen, wirtschaftliche Sicherheit und gesellschaftlicher Status können ebenfalls eine Rolle spielen.

Diese Faktoren wirken oft in Kombination und können sich gegenseitig verstärken oder abschwächen. Das Verständnis dieser Einflüsse kann dabei helfen, gezielt an der Entwicklung eines dynamischen Mindsets zu arbeiten.


Dynamisches versus statisches Mindset

Es gibt zwei grundlegende Arten von Mindsets: das statische Mindset (Fixed Mindset) und das dynamische Mindset (Growth Mindset).

  • Statisches Mindset (Fixed Mindset): Menschen mit einem statischen Mindset glauben, dass Fähigkeiten und Intelligenz unveränderlich sind. Sie neigen dazu, Herausforderungen zu vermeiden, geben bei Schwierigkeiten schnell auf und sehen Anstrengung als nutzlos an. Beispiel: „Ich bin einfach nicht gut in Akquise, und das wird sich nie ändern.“
  • Dynamisches Mindset (Growth Mindset): Menschen mit einem dynamischen Mindset sind überzeugt, dass Fähigkeiten und Intelligenz durch Anstrengung und Lernbereitschaft entwickelt werden können. Sie suchen Herausforderungen, zeigen Beharrlichkeit und sehen Anstrengung als Weg zum Wachstum. Beispiel: „Ich habe vielleicht noch nicht die Routine für diese Aufgabe, aber mit Übung werde ich eine entwickeln.“


Menschen mit einem dynamischen Mindset zeigen oft bessere Leistungen, weil sie sich auf Lernen und Verbesserung konzentrieren. Ein dynamisches Mindset führt zu höherer Motivation, da Misserfolge als Chance zum Lernen und nicht als endgültige Niederlage gesehen werden. Personen mit dynamischem Mindset sehen Kritik als nützliches Feedback, während solche mit statischem Mindset es oft als persönliche Attacke interpretieren.

Die Rolle des Mindsets für Führungskräfte

Das Mindset einer Führungskraft spielt eine entscheidende Rolle dabei, wie sie führt, motiviert, kommuniziert und Entscheidungen trifft. Es beeinflusst das Arbeitsklima, die Mitarbeiterzufriedenheit und die Leistung des Teams.

Hier sind zwei Beispiele, wie ein dynamisches Mindset sich positiv auswirken kann:

  1. Fehler und Feedback:
    • Verhalten: Feedback wird als Möglichkeit zur Verbesserung gesehen.
    • Folge: Offenheit für Kritik und Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen.
  1. Führung bei Herausforderungen:
    • Verhalten: Herausforderungen werden als Chancen zur Verbesserung gesehen.
    • Folge: Proaktive Suche nach innovativen Lösungen und Bereitschaft, neue Wege zu gehen.


Die Entwicklung eines dynamischen Mindsets bei Führungskräften kann daher entscheidend sein, um eine Unternehmenskultur zu schaffen, die auf kontinuierliches Lernen, Anpassung und Wachstum setzt.

Wie kann eine Führungskraft ihr Mindset verändern?

  1. Eigene Glaubenssätze erkennen und Verhaltensmuster hinterfragen:
    • Welche Emotionen nehme ich bei Veränderungen wahr?
    • Wo fühle ich mich blockiert?
    • Was fordert mich emotional heraus?
  1. Unangenehme Emotionen reflektieren:
    • Ist die unangenehme Emotion gerade zielführend?
    • Was wäre gesünder oder angemessener?

In meinem eingangs genannten Beispiel hemmt die Angst meine Produktivität. Sie möchte zwar für Sicherheit sorgen, aber zahlt in der aktuellen Situation nicht darauf ein. Daher ist es sinnvoll, die Angst wahrzunehmen, aber sich nicht von ihr leiten zu lassen.

Eine gute Möglichkeit, sich mit dem eigenen Mindset zu befassen, ist ein Coaching zu buchen oder einen Kurs zu besuchen, bei dem dieses Thema aufgegriffen wird. Daher möchte ich an dieser Stelle auf den Kurs von Strategia-Leadership hinweisen. Hier kannst du dich als angehende Führungskraft intensiv mit Mentorinnen und Gleichgesinnten über Werte und Haltungen austauschen und ganz aktiv an deinem Mindset arbeiten. Mehr Infos gibts auf der Homepage: http://www.strategia-leadership.de

Wer mehr zum Thema Mindset erfahren möchte, kann sich bei der Psychologin Carol Dweck umsehen. In ihrem Buch „Mindset: The New Psychology of Success“ untersucht sie die Konzepte des statischen und dynamischen Mindsets und beschreibt die Auswirkungen auf verschiedene Lebensbereiche.